La Seu: Kathedrale von Mallorca – Wissenswertes und Öffnungszeiten

kathedrale von mallorca
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Kommt das Gespräch auf die reizvollsten Merkmale der Baleareninsel Mallorca, dann werden häufig die Mandelblüte im Februar oder die zahlreichen zum Verweilen einladenden Strandbuchten als Besonderheiten erwähnt, die die spanische Insel zu bieten hat. Unter den zahlreichen Sehenswürdigkeiten Mallorcas befindet sich aber auch noch ein weiterer kultureller Höhepunkt – die Kathedrale der Heiligen Maria, besser bekannt als die Kathedrale von Palma. Sie hat ihren Platz im südlichen Teil der Stadt und ist auf einer Anhöhe über dem Meer gelegen.

Bei Lichtschein spiegelt sich ihre Fassade in einem künstlich angelegten See. Einheimische nennen die Kirche zudem im Alltag oftmals ‚La Seu‘, was in der katalanischen Sprache ‚Bischofssitz‘ heißt, denn die Kirche ist das Zentrum des katholischen Bistums Mallorca und damit eins der Wahrzeichen der Stadt.

Kathedrale von Mallorca – Historisches und Künstlerisches

Der Überlieferung nach löste König Jakob I. von Aragón mit dem Bau der Kathedrale ein Versprechen an die heilige Jungfrau Maria ein, weil sie ihn auf seine Bitte hin während einer Reise vor einem gefährlichem Sturm behütet hatte. Aus diesem Grund ist das Gotteshaus auch als Kathedrale der Heiligen Maria bekannt. Die Kathedrale von Palma wurde nach dem Ende der Maurenherrschaft im 13. Jahrhundert auf dem Gelände einer ehemaligen Moschee errichtet.

Zweck dieses Vorhabens war es auch, in der neuen Kirche eine Grabstätte für die Könige Mallorcas zu schaffen, zwei von ihnen wurden dort bestattet. Der Bau der Kathedrale schritt sehr langsam voran und zog sich insgesamt über mehrere Jahrhunderte hin: Die Legung des Grundsteins fand im Jahr 1230, die Beendigung des Hauptportals allerdings in 1601 statt. Erst um 1900 wurde der Sakralbau endgültig fertiggestellt.

Grundsätzlich wird die Kirche dem Stil der katalanischen Gotik zugeordnet, wobei sich auch Elemente der Renaissance, des Barock, des Expressionismus und der Moderne in der Gestaltung wiederfinden. Am Gesamtwerk waren mehrere berühmte Künstler beteiligt, die dabei unterschiedliche Kunstepochen mit einfließen ließen: Antoni Gaudí, Miquel Barceló und Gabriel Tomás. Barceló schuf beispielsweise die Petruskapelle, in deren Altarbild er das biblische Wunder der Brotvermehrung mithilfe von Ton bildlich umsetzte.

Deshalb spielen Formen von Fischen, Broten, Früchten und Krügen als Dekoration auf das wundersame Ereignis an. Aufgrund der reichen Verzierungen und der großzügigen Verwendung von Sandstein als Baumaterial zählt die Kathedrale von Palma noch heute zu den prachtvollsten gotischen Bauten Spaniens. Das Hauptschiff ist 44 Meter hoch und gehört damit zu den höchsten Europas. Die Länge der Kirche liegt bei rund 110 Metern.

Tipps zur Besichtigung und Öffnungszeiten

Damit der Tag auch in schöner Erinnerung bleibt – was es bei der Besichtigung zu beachten gibt: Die Kathedrale von Palma erfreut sich sowohl bei den Mallorquinern als auch bei den Touristen aus aller Herren Ländern ungebrochener Beliebtheit. In den Sommermonaten ist unter der Woche von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag von 10 Uhr bis 14 Uhr. Sonntags ist Ruhetag. In der Winterzeit kann die Kathedrale von Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 15 Uhr besichtigt werden. An den Wochenenden ist sie geschlossen. Der Eintrittspreis für Kathedrale und Museum beträgt 7 Euro.

Beim Besuchen der Kathedrale hat man, wie auch in anderen Regionen des katholischen Südeuropas üblich, der Andacht wegen auf folgende Regeln Rücksicht zu nehmen: Es ist nicht erlaubt, in der Kirche zu essen oder zu trinken, dasselbe gilt für Rauchen und Fotografieren mit Blitz. Insbesondere die Kleidung soll der kirchlichen Örtlichkeit angemessen sein – Schultern und Knie sind bedeckt zu halten, für Frauen empfiehlt sich daher die Mitnahme eines Tuchs, das beim Betreten des Gotteshauses um die Schultern drapiert werden kann.

Ärmellose Oberteile, kurze Röcke oder Hosen sind hingegen keine passende Garderobe. Auch auf das Tragen von Mützen und Hüten sollte in der Kathedrale verzichtet werden. Zudem ist vor Diebstählen und Trickbetrügern Vorsicht geboten, die (Hand-)taschen daher am besten so nahe wie möglich am Körper tragen, auch draußen vor der Kirche.

Das Außen- und Innenleben der Kathedrale La Seu

Für Besucher sind vor allem der Altar und das Facettenfenster aus mehr als 1200 Glasteilen sehenswert. Besonders eindrucksvoll entfalten die bunten Mosaikfenster ihre Wirkung, wenn sie vom einfallenden Sonnenlicht beschienen werden. Auf der westlichen Fassade lässt sich dabei eine farbenfrohe Acht erkennen. Vor allem am frühen Morgen des 11. November und des 2. Februar (Maria Lichtmess) ist dieser außergewöhnliche Effekt zu beobachten. Deswegen erhielt die Kirche auch die Bezeichnung ‚Kathedrale des Lichts‘.

Die Hauptrosette misst fast elf Meter im Durchmesser und gilt daher als die größte weltweit. Weitere sehenswerte Attraktionen sind der Glockenturm mit neun Glocken, die Portale Porta Major (Hauptportal) und Porta Almoina (Almosenportal) sowie das dritte Portal El Mirador mit seinen Spitzbögen. Auf der linken Seite neben dem Hauptaltar findet man die barocke Fronleichnamskapelle, auf Spanisch Capelle de Corpus Christi.

Im Museum der Kathedrale von Palma werden sakrale Gegenstände und Reliquien wie Knochenreste verschiedener katholischer Heiliger verwahrt. Neben regulären Gottesdiensten in katalanischer und spanischer Sprache finden mindestens einmal im Jahr auch ökumenische beziehungsweise in deutsch abgehaltene Messen statt. Die Teilnahme an den Messfeiern ist kostenfrei.