Urlaub am Ritten: Eine kleine Auszeit auf der Sonnenterrasse Südtirols

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Wenn Sie schon einmal Bozen besucht haben, sind Sie wahrscheinlich auch dem Ritten begegnet. Bozen, die Hauptstadt Südtirols, liegt am Fuße des Ritten und ist durch eine Seilbahn direkt verbunden. Das Rittengebiet erstreckt sich über ein sonniges Hochplateau und besteht aus fünfzehn kleinen Dörfern. Das Gebiet beginnt mit Weinbergen im Tal und verwandelt sich allmählich in eine alpine Landschaft in Richtung Rittner Horn.

In dieser Gegend gibt es zahlreiche Aktivitäten, Ausflüge und Einkehrmöglichkeiten. Vor allem für Familien gibt es in Ritten viel zu entdecken. Die folgenden Vorschläge machen Ihren Aufenthalt in dieser sonnigen Region in Südtirol garantiert unvergesslich. Im Dorf Oberbozen gibt es ein besonderes Hotel, das sich wunderbar als Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge anbietet.

Ritten in Südtirol – ein Höhenzug von besonderer Schönheit

Der Gebirgszug erstreckt sich oberhalb von Bozen zwischen dem Eisacktal und dem Sarntal und besteht aus 17 Fraktionen und Weilern. Die Gemeinde Ritten umfasst eine Fläche von 11.000 Hektar und ist damit die zweitgrößte Gemeinde in Südtirol. Ritten hat eine reiche Geschichte mit über 50 prähistorischen Siedlungen, die über das Hochplateau verstreut sind. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 900 n. Chr. als „Mons Ritanus“. Im 17. Jahrhundert begannen wohlhabende Bürger aus Bozen, Ritten für ihren Sommerurlaub zu besuchen.

Das Hochplateau des Ritten bietet sich für Wanderungen und Radtouren an | HeidiRM auf Pixabay

In den frühen 1900er-Jahren war Ritten nur schwer zu erreichen, bis 1907 eine Eisenbahn von Bozen nach Ritten eröffnet wurde. Die Zahnradbahn wurde 1966 durch eine Seilbahn ersetzt, und heute verkehrt eine elektrische Bahn zwischen Klobenstein und Oberbozen. Im Jahr 1971 wurde die Straße von Bozen nach Ritten fertiggestellt und bis zu allen Dörfern ausgebaut. Die Haupteinnahmequellen der Bevölkerung von Ritten sind Landwirtschaft, Handwerk, Tourismus, Handel und einige Dienstleistungsbetriebe.

Die Vegetation in Ritten ist vielfältig, mit niedrigeren Hängen, die für den Weinbau genutzt werden, Wiesen und Bauernhöfen in höheren Lagen und Wäldern ab 800 Metern bis zu 1.900 Metern über dem Meeresspiegel. Die Rittner Almen rund um das Rittner Horn befinden sich oberhalb dieser Höhe. Ritten ist wegen seines milden und sonnigen Klimas ein beliebtes Urlaubsziel. Auch die günstige Verkehrsanbindung an Bozen macht ihn zu einem attraktiven Wohn- und Geschäftsstandort.

Imposante Erdpyramiden aus der Späteiszeit

Die Erdpyramiden am Ritten dienen als stumme Zeugen der Geschichte der Erde. In alten Zeiten glaubten die Menschen, dass Geister oder Riesen sie erschaffen haben. Die Pyramiden wurden aus Moränenlehm aus den Gletschern der damaligen Zeit geformt, der mit harten Steinfragmenten vermischt wurde und eine Höhe von bis zu 15 Metern erreicht. Im Laufe der Zeit wird der weiche Boden durch Regenwasser erodiert, während die harten Steine wie ein schützendes Dach für den darunter liegenden Lehm wirken und ihn trocken halten.

Infolgedessen bleibt nur die Steinabdeckung intakt, während der Rest weggespült wird. Sobald jedoch die Steinabdeckung an der Spitze abfällt, zerfallen die Erdpyramiden schließlich. Dennoch sind sie ein fesselnder Anblick, der scheinbar aus dem Nichts auftaucht und uns ein bemerkenswertes Naturerlebnis beschert. Es gibt zwei Wanderrouten, um verschiedene Erdpyramiden zu erkunden. Ein geradliniger Weg beginnt in Klobenstein (an der Haltestelle der Rittner Bahn) und führt durch das historische Lengmoos mit einem kleinen Teich nach Maria Saal, wo es angenehme Plätze zum Ausruhen und Erfrischen gibt.

Der Rückweg ist bequem, denn Sie können mit dem Postbus zurück nach Klobenstein fahren. Für eine etwas anspruchsvollere Variante können Sie in Oberbozen starten. Die Route führt hinab und dann hinauf ins Katzenbachtal und bietet fantastische Ausblicke auf die Erdpyramiden aus verschiedenen Blickwinkeln. Für diese Wanderung benötigen Sie etwa 1,5 Stunden. Um zu beginnen, folgen Sie einfach den Wanderschildern in Oberbozen. Alternativ können Sie die Erdpyramiden auch aus der Ferne bewundern, während Sie eine Gondelfahrt von Bozen nach Oberbozen genießen.

Bozen – das Tor zu den Dolomiten

Bozen bietet eine erfrischende Abwechslung zur Berglandschaft, die es Besuchern ermöglicht, die lebendige Atmosphäre einer Südtiroler Stadt zu erleben. Die Stadt ist bequem mit der Gondel vom Ritten aus zu erreichen, die Sie in die Nähe des Stadtzentrums bringt. Von dort aus ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Waltherplatz, auch bekannt als Walther-von-der-Vogelweideplatz.

In Bozen empfiehlt es sich, durch die berühmten Bozner Lauben zu schlendern, die zum traditionellen Obstmarkt führen, auf dem sich Einheimische und Touristen treffen. Hier finden Sie eine Vielzahl von Produkten, die von Chilischoten über Blumen bis hin zu Äpfeln reichen. Im Herbst sind auch geröstete Kastanien weit verbreitet. Bei einem Spaziergang über den Kornplatz, den ältesten Teil von Bozen, können Sie die charmanten Häuserfassaden bewundern.

Bozen liegt wunderbar eingebettet in die traumhaft schöne Bergkulisse Südtirols | T Thomas auf Pixabay

Das Südtiroler Archäologiemuseum beherbergt den weltberühmten Ötzi. Sigmundskron ist eines der ältesten Schlösser Südtirols, das durch Reinhold Messner berühmt geworden ist. Dieses Schloss beherbergt eine Sammlung von Souvenirs aus dem Himalaya, darunter Gemälde, Skulpturen und Reliquien.

Kulinarische Highlights der Region um den Ritten

Die alten Bauernhöfe inmitten der Weinberge mit ihren Bauernstuben aus dem 15. Jahrhundert und den bezaubernden Weinlauben bieten mehr als nur kulinarische Köstlichkeiten aus Südtirol. Es ist ein herrliches Erlebnis, sich in dieser malerischen Umgebung mit Südtiroler Köstlichkeiten zu verwöhnen.

Von Oktober bis zum Beginn der Adventszeit versammeln sich die Menschen in den Rittner Buschen- und Hofschänken zum Törggelen, wo sie jungen Wein, süßen Most und deftige Köstlichkeiten wie Osso Buco mit Polenta (in dieser Region als „Plent“ bekannt und aus gelbem Maismehl hergestellt) und natürlich Kastanien (auch als „Ketschn“ bekannt) genießen können. Der südliche Teil Südtirols ist nicht nur von Weinbergen, sondern auch von Kastanienhainen geprägt. Die Kastanien werden über dem offenen Feuer geröstet, was ein herrliches Ambiente schafft. Ein eigener Wanderweg, der in Oberbozen beginnt, ist diesem Erlebnis gewidmet.

u den weiteren traditionellen Gerichten gehören geräuchertes Rindfleisch, gekochtes Rindfleisch mit Kartoffeln und eine Vielzahl von Knödeln: Käse, Speck, Spinat sowie süße Knödel mit Aprikosen und Quark. Außerdem bietet Südtirol eine Mischung aus klassischer und moderner Küche. Schlutzkrapfen, Gnocchi in verschiedenen Formen (z.B. Latschenkiefergnocchi mit Mandelbutter) und Speck gehören zu den lokalen Favoriten, wobei sich jedes Lokal bemüht, sie auf außergewöhnliche Weise zu präsentieren.

Was die Getränke betrifft, so bietet die Region typische Weine wie Weißburgunder, St. Magdalener, Spätburgunder, Goldmuskateller, Vernatsch und Lagrein. Auch Bierliebhaber kommen auf ihre Kosten, denn Bozen beherbergt die erste Gasthausbrauerei Italiens, in der klassisches bayerisches Bier gebraut wird. Der Braumeister bedient die Gäste persönlich und ist stolz darauf, seine Kupferkessel im Gasthaus zu präsentieren.