Tarifwechsel oder Auslandskrankenversicherung – Was lohnt sich für Reisende?

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In vielerlei Hinsicht haben privat Krankenversicherte Vorteile gegenüber den gesetzlich Krankenversicherten. Gilt das auch für Vielreisende? Dabei kommt es auch die Länge und die Frequenz der Reisen an. Darüber hinaus gibt es selbst bei den PKVs große Unterschiede. Unter Umständen kann sich besonders für längere Auslandsreisen ein PKV Tarifwechsel lohnen.

Was bieten gesetzliche und private Krankenversicherungen für Reisende?

Bei gesetzlich Krankenversicherten ist in aller Regel eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung selbst für kurze Aufenthalte nötig. Zwar sollte es nach neuester Gesetzgebung möglich sein, mit einer europäischen Krankenversicherungskarte auch im Ausland eine angemessene Behandlung zu erhalten, sicher ist das aber nicht. Viele Ärzte im Ausland misstrauen den Karten und Regeln und bestehen auf eine privat getragene Rechnung.

Hier hilft dann nur eine privat abgeschlossene Auslandskrankenversicherung. Auch ist das Leistungsspektrum einer gesetzlichen Krankenversicherung, selbst wenn sie im Ausland anerkannt wird, äußerst begrenzt. Ist zum Beispiel ein Rücktransport ins Heimatland für eine Behandlung nötig, muss diese häufig selbst getragen werden – und das kann je nach Aufenthaltsort sehr schnell sehr teuer werden.

Privat Krankenversicherte genießen in der Regel einen etwas erweiterten Auslandsschutz. Je nach Krankenkasse sind sie von einem bis zu drei Monaten im EU-Ausland, manchmal sogar weltweit, abgesichert. Vor Antritt einer längeren oder weiteren Reise sollten Versicherte sowohl bei gesetzlichen als auch bei privaten Krankenkassen in jedem Fall prüfen, wie weit ihr Versicherungsschutz wirklich reicht – und gegebenenfalls einen PKV Tarifwechsel durchführen oder eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließen.

Ist eine Auslandskrankenversicherung immer notwendig?

Beim Blick auf die Kosten, die bei einem Krankheitsfall im Ausland entstehen können sind die Beiträge für eine Auslandskrankenversicherung im Vergleich dazu meist marginal. Vor diesem Hintergrund ist es fast immer sinnvoll, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, vor allem wenn man eine Reise ins nicht-europäische Ausland plant. Häufig kommt es vor, dass Reisende das Risiko, im Ausland krank zu werden, zu gering einschätzen.

Dabei sind Reisen generell eine Belastung für den Körper, fremde Umgebungen nicht immer kompatibel mit dem körperlichen Wohlbefinden und auch lange Reisestrecken anfällig für Unfälle aller Art. Der Gedanke an den Krankheitsfall im Urlaub mag zwar unangenehm sein, ist aber in der Regel nicht so unangenehm wie die finanziellen Nöte, die entstehen können, wenn für den Notfall nicht ausreichend vorgesorgt wurde.

Private Auslandskrankenversicherungen decken in der Regel jegliche denkbaren Krankheitsfälle ab, von kleineren Medikamenten bei typischen Reisekrankheiten wie Erkältungen oder Magenverstimmungen bis hin zur stationärem Behandlung nach einem Unfall oder der Rückreise für eine Weiterbehandlung in der Heimat.

Da bei Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung der Versicherungsschutz nur für den konkret angegebenen Reisezeitraum berechnet wird und zudem die inländischen Versicherungsleistungen, die bei einer Rückreise mit Behandlung im Heimatland greifen, miteinberechnet werden, sind die Beiträge meist deutlich kleiner als in der Vorstellung vieler Versicherter.