Auswandern: So verzweifelt man nicht an der Bürokratie

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Auswandern ist der große Traum von immer mehr Menschen in Deutschland und das mit ganz unterschiedlicher Motivation. Manche zieht es aufgrund besserer Berufsaussichten ins Ausland, andere folgen dem Ruf der Liebe und wieder andere möchten ihren Lebensabend an einem schönen Ort verbringen. Doch wo die Träume verlockend sind, da wird die Bürokratie schnell zur Spaßbremse und kann eine ernsthafte Auswanderungsabsicht erheblich stören. Wir geben Tipps, wie man die Bürokratie bewältigt und was unbedingt zu beachten ist.

Wichtige Dokumente für die Auswanderung

Egal wo der neue Lebensmittelpunkt liegen soll, ein wichtiger Planungsschritt betrifft die eigenen Dokumente. Sie sollten alle auf dem aktuellsten Stand sein, noch Gültigkeit haben und müssen teilweise in der Landessprache des Auswanderungsziels vorliegen. Eine Übersetzung sollte unbedingt bereits von Deutschland aus geplant und umgesetzt werden. Dabei hilft ein Übersetzer, der auch beglaubigte Übersetzungen von Zeugnissen, Heiratsurkunden, der Geburtsurkunde oder anderen Dokumenten anfertigen kann. Wichtig hierbei ist die Frage, ob der Übersetzer eine Zulassung im Zielland haben muss, um Übersetzungen beglaubigen zu dürfen.

Große Übersetzungsbüros arbeiten hierzu meistens mit einem internationalen Netzwerk zusammen und können daher schon vorab in Deutschland alle notwendigen Dokumente übersetzen.

Ob für die Auswanderung ein Visum erforderlich ist, das hängt vom Zielland ab. Innerhalb der EU können deutsche Staatsbürger ohne Visum ihren Hauptwohnsitz in jedem Mitgliedsstaat anmelden und müssen vergleichsweise geringe bürokratische Hürden überwinden. Außerhalb der EU ist für einen dauerhaften Aufenthalt immer ein spezielles Visum erforderlich. Zu den konkreten Anforderungen des jeweiligen Landes informieren das Konsulat oder die Botschaft. Für die Beantragung eines solchen Visums sollte man ausreichend Zeit einplanen, denn die genaue Prüfung kann mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Bei einem Investorenvisum kann eine rechtliche Beratung sinnvoll sein.

Weitere bürokratische Herausforderungen

Die Meldepflicht in Deutschland besagt, dass sich Auswanderer bei ihrer zuständigen Behörde abmelden müssen. Das gilt immer dann, wenn kein Wohnsitz in Deutschland mehr vorhanden ist. Den Personalausweis muss man deshalb selbstverständlich nicht abgeben. Stattdessen erhält man hier den Vermerk, dass kein Wohnsitz in Deutschland vorhanden ist. Besonders wichtig ist auch ein Blick auf die Versicherungen. Auf eine Krankenversicherung, eine Rentenversicherung und eine Sozialversicherung im neuen Heimatland sollte kein Auswanderer verzichten. Welche Möglichkeiten hierzu bestehen lässt sich online oder beim Konsulat recherchieren.

Am neuen Wohnort angekommen, gehört die Anmeldung in der Stadt zu den ersten Schritten im neuen Leben. Die Voraussetzungen dafür sind in jedem Land unterschiedlich und sollten bereits vorab geklärt sein. Nützliche Informationen zu vielen Auswanderungszielen liefert auch das Auswärtige Amt. Hier erhält man einen ersten Überblick zum eigenen Auswanderungsziel und kann anschließend umfangreichere Informationen bei den lokalen Behörden recherchieren. Bei einer berufsbedingten Auswanderung bieten einige Arbeitgeber auch umfangreiche Hilfestellungen für ihre neuen Mitarbeiter und erleichtern dadurch den bürokratischen Aufwand.