Schwanger in den Urlaub? – Darauf sollten werdende Mütter achten

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Wenn eine Schwangerschaft unproblematisch verläuft und die Eltern sich beide gut fühlen, gibt es keinen Grund, in seinem Leben große Einschränkungen vorzunehmen. Das zählt besonders für die Urlaubszeit. Denn insbesondere während einer Schwangerschaft ist es wichtig, dass sich vom Stress des Alltags und der Arbeit auch ausreichend erholt wird.

Dennoch kann es nicht schaden, während einer Schwangerschaft wenigstens gewisse Vorkehrungen zu treffen, falls es im Urlaub doch unerwartet Ernst wird. Dieser Text zeigt, welche Tipps werdende Eltern beachten sollten, um sich gegen alle Eventualitäten abzusichern – damit der Urlaub auch wirklich entspannend ist.

Vor dem Urlaub: Ein letzter Check

Vor einer längeren Reise kann es nicht schaden, wenn schwangere Frauen noch einmal ihren Frauenarzt aufsuchen. Mit einer kleinen Untersuchung kann dieser eventuelle Komplikationen gut vorhersehen. Es schadet nicht, den Arzt gezielt nach der Möglichkeit einer Reise zu fragen. In der Regel interessiert Mediziner nur, ob es sich um eine Reise mit möglichen Gesundheitsrisiken – wie zum Beispiel Tropenkrankheiten – handelt.

In den allermeisten anderen Fällen geben sie grünes Licht, sofern die Schwangerschaft gemäß der Untersuchung unproblematisch verläuft und die Vitalwerte der Mutter in Ordnung sind. Auch das Fliegen bereitet während einer Schwangerschaft üblicherweise keine Probleme. Die Druckunterschiede im Flugzeug können einem gesunden Körper auch dann nichts anhaben, wenn ein Kind darin heranwächst. Allenfalls kann eine Flugreise während der Schwangerschaft ein wenig unkomfortabel sein. In dieser Liste gibt es weitere Tipps, wie sich der Flug angenehmer gestalten lässt.

Gut vorbereiten: Medikamente, Orte und Rufnummern

Eine gute Urlaubsvorbereitung sollte gerade beim Urlaub in der Schwangerschaft nicht mit nervöser Überfürsorge oder Panik verwechselt werden. Es kann nicht schaden, die Notfallrufnummern des Urlaubslandes ausfindig zu machen und diese zu notieren. Darüber hinaus kann es von Vorteil sein, auch in der Nähe ansässige Frauenärzte zu suchen, damit gegebenenfalls schnell eine Adresse zur Hand ist. Auch die wichtigsten Medikamente sollten vor dem Urlaub noch einmal auf Vorrat gekauft und auf jeden Fall eingepackt werden.

Achtung: Bei Flugreisen bitte daran denken, dass Flüssigkeiten nur in begrenztem Maß im Handgepäck erlaubt sind. Soll ein flüssiges Medikament unbedingt immer dabei sein, kann man es in den meisten Fällen in einer Handgepäck-tauglichen kleinen Abfüllmenge in der Apotheke kaufen. Zusammen mit anderen Flüssigkeiten können diese Mengen in einem durchsichtigen Beutel problemlos auch mit ins Handgepäck genommen werden. Die zulässige Höchstmenge für Flüssigkeiten beträgt derzeit 100 Milliliter. Der dazugehörige Beutel darf höchstens einen Liter fassen.

Unbedingt den Mutterpass einpacken

Zu Beginn der Schwangerschaft erhält jede schwangere Frau von ihrem betreuenden Frauenarzt einen Mutterpass. Der kann auch im Ausland sehr hilfreich sein. Üblicherweise werden im Mutterpass alle wichtigen Informationen über die andauernde Schwangerschaft eingetragen, so zum Beispiel die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen als auch das aktuelle Gewicht und die Größe des Babys.

In Notfällen kann der behandelnde Arzt aus diesem Pass wertvolle Informationen ablesen, die eine genaue Diagnose stark vereinfachen. Das gilt auch im Ausland, selbst wenn der Mutterpass nur auf Deutsch vorhanden ist. Viele medizinische Begriffe und vor allem die Ergebnisse von Ultraschalluntersuchungen verstehen Ärzte sprachübergreifend.

Zwei Versicherungen sind für Schwangere im Urlaub unverzichtbar

Bei einer Schwangerschaft kann sich jederzeit etwas ändern – das muss nicht schlimm sein, kann aber gerade eine Urlaubsplanung empfindlich durcheinanderbringen. Von daher ist es sinnvoll, vor dem Antritt der Reise eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen, die eine eventuelle Kompensation der Ausgaben möglich macht, sollte der Urlaub spontan abgebrochen werden müssen. Wichtig: Viele Anbieter von Reiserücktrittsversicherungen schließen einige Rücktrittsgründe explizit aus.

Es schadet nicht, vor Abschluss der Versicherung zu fragen, ob und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit der Schutz während der Schwangerschaft auch greift. Eine weitere Versicherung, die bei einem Urlaub während der Schwangerschaft durchaus sinnvoll sein kann, ist die Auslandskrankenversicherung. Besonders relevant ist dabei das Kleingedruckte in puncto „Rücktransport“. Hier unterscheiden die Versicherer zwischen „medizinisch notwendig“ und „medizinisch sinnvoll“.

Medizinisch notwendig sind Rücktransporte in den allermeisten Fällen nicht, sinnvoll aber meistens – insbesondere während einer Schwangerschaft. Viele Anbieter von Auslandskrankenversicherungen bieten diese in verschiedenen Ausführungen an. Gemessen daran, welche durchaus teuren Krankheitsfälle dabei abgedeckt werden, ist dies eine kluge Investition. Die Raten für wenige Tage bis einige Wochen Urlaub bleiben normalerweise überschaubar.

Welche ist die beste Reisezeit für werdende Mütter?

Schwangere Mütter sollten weder in den ersten noch in den letzten Wochen der Schwangerschaft auf Reisen gehen. Während in der Schlussphase der Schwangerschaft das Risiko einer plötzlichen Entbindung zu hoch ist, haben schwangere Frauen in der Anfangsphase meist mit einigen Problemen zu kämpfen, an die sie sich sowohl psychisch als auch physisch später gewöhnt haben. Dazu zählen beispielsweise plötzlich auftretende Übelkeit oder Schwindelgefühle.

In der mittleren Schwangerschaftsphase sind diese Probleme meist verkraftbar und die Gefahr einer Frühgeburt gering. Wenn der Bauch allerdings bereits um einige Zentimeter gewachsen ist, sollten anstrengende Urlaubsaktivitäten nach Möglichkeit vermieden werden. Am besten eignet sich ein Urlaub mit vergleichsweise kurzer Reisezeit zu einem warmen Ziel, an dem sich die werdende Mama gut entspannen und erholen kann, um für die Geburt des Kindes und die Zeit danach die entsprechenden Kräfte zu sammeln.