Kaffeesorten aus aller Welt: Das sind die besten Reiseziele für Kaffeeliebhaber

Suphakaln Wongcompune/123RF.COM

Das Kaffee einmal eine äußerst luxuriöse und exotische Spezialität war, haben wir heute in Zeiten der Allverfügbarkeit des schwarzen Goldes fast vergessen. Jedoch ist das Getränk, wie es hierzulande oft getrunken wird, manchmal kaum noch ein Genuss. Viel zu oft muss es vor allem schnell gehen. Wer den Kaffee jedoch wirklich liebt, folgt ihm dorthin, wo er herkommt – und genießt eine einzigartige Tasse auf Reisen. Dieser Text stellt Regionen dieser Erde vor, die Kaffeeliebhaber kennengelernt haben müssen.

Wo kommt der Kaffee eigentlich her?

Um die Herkunft der Kaffeebohne ranken sich viele Mythen. Einer davon bezieht sich auf ein angebliches Königreich Kaffa, das im heutigen Äthiopien gelegen haben soll. Hier soll der Legende zufolge ein Ziegenhirte festgestellt haben, dass der Teil seiner Herde, der öfter von einem Strauch mit roten Beeren fraß, plötzlich nachtaktiv wurde. Daraufhin sollen Mönche in einem anliegenden Kloster auf die Frucht des Kaffeestrauchs aufmerksam geworden sein und seine anregende Wirkung entdeckt haben.

Lange Zeit war der Kaffee ein exklusives Genussmittel in der Region Arabien. Später breitete sich der Kaffeegenuss auch im osmanischen Reich aus und erreichte erst im 17. Jahrhundert Europa. In Deutschland soll das erste Kaffeehaus 1673  in Bremen eröffnet worden sein.

Was für ein Weg, den die kleine Bohne da über viele hundert Jahre zurückgelegt hat! Und mit Erfolg: Heutzutage verfügen sehr viele Haushalte über einen hochwertigen Kaffeevollautomaten. Kann das aber den Genuss einer Tasse direkt im Anbauland tatsächlich nahe kommen? Das findet nur raus, wer es ausprobiert. Angebaut wird Kaffee heute überall da, wo sich das Klima bestens für die Sträucher eignet.

Reiseziel Nummer 1: Äthiopien

Natürlich kommt man auf den Spuren des Kaffees am legendären Ursprungsland Äthiopien nicht vorbei. Dass der sonnenliebende Strauch hier besonders gut gedeiht, liegt vor allem an der geographischen Lage. Als einer der ältesten Kulturen der Welt verfügt die äthiopische Kultur über eine eigene Zeitrechnung. Nach der hat das Jahr 13 Monate – und in jedem dieser 13 Monate scheint hier die Sonne. Kein Wunder also, dass hier auch einer der besten Kaffees der Welt herkommt.

Prominente Anbauregionen finden sich hier vor allem südlich und westlich der äthiopischen Hauptstadt Adis Abeba. Kaufen kann man sie beinahe überall, denn der Kaffeegenuss gehört zur Kultur dazu. Für den Geschmack spielt die Verarbeitung hier eine große Rolle. In einigen Regionen wird der Kaffee gewaschen, in anderen trocken verarbeitet. Am besten probiert man sie beide.

Reiseziel Nummer 2: Jamaika

Es mag einige Kaffeespezialisten zunächst verwundern, dass ausgerechnet in Jamaika einer der besten Kaffees der Welt angebaut wird. Bei einem näheren Blick ist das jedoch gar nicht so verwunderlich: Auch auf dem Inselstaat in der Karibik herrschen optimale Temperaturen für den Anbau von Kaffee. Weltweit berühmt ist vor allem die Sorte „Jamaica Blue Mountain“, die beim Kaffeehändler oft nur „JBM“ abgekürzt wird.

Ursprünglich wurde die Sorte von Sklaven angebaut. Sie probiert man am besten vor Ort, denn außerhalb von Jamaika ist der Kaffee kaum zu erhalten. Das liegt daran, dass das Anbaugebiet auf der ohnehin kleinen Karibikinsel ausgesprochen schmal ist. Ein Kilogramm kostet in der Regel um die 100 Euro.

Reiseziel Nummer 3: Indonesien

Im Gegensatz zu Jamaika ist Indonesien bei vielen Kaffeekennern ein alter Hut. Wer sich viel mit verschiedenen Kaffeesorten beschäftigt, wird hier auf Anhieb wissen, um welche Sorte es geht. Der sogenannte „Kopi Luwak“ ist eine ganz besondere Kaffeesorte, denn er wird hier von einem Tier ‚verarbeitet‘. „Luwak“ ist die indonesische Bezeichnung für den Fleckenmusang, eine Schleichkatzenart.

Die possierlichen Tiere ernähren sich gern von den Kirschen des Kaffeestrauchs, verdauen davon aber lediglich das Fruchtfleisch – die Bohnen werden unbeschadet ausgeschieden. Dieser Prozess verleiht den Kaffeebohnen dieser Sorte ein weltweit einzigartiges Aroma. Auch wenn die Vorstellung einigen Europäern womöglich zuwider sein könnte: „Kopi Luwak“ ist eine Spezialität, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Hierzulande kriegt man den Kaffee in der Regel nicht. Und wenn doch, werden selbst für einzelne Tassen bereits horrende Preise verlangt.

Reiseziel Nummer 4: Kolumbien

Kolumbien gilt bei Kaffeeliebhabern oft zu Unrecht als verschrien, da aus diesem Anbaugebiet ein Großteil der Massenware stammt, mit der ein oft eher eintöniger Geschmack assoziiert wird. Nichtsdestotrotz ist Kolumbien auch wegen seiner klimatischen Bedingungen ein hervorragendes Anbaugebiet für feinste Kaffeebohnen. Wer hierher reist, sollte sich nach der Sorte „Gran Café de Caldas“ umhören, die es überall zu kaufen gibt. Dabei handelt es sich um einen sortenreinen Arabica-Kaffee, der ausschließlich in der Andenprovinz Caldas angebaut wird und über ein einzigartiges Aroma verfügt.

Reiseziel Nummer 5: Galapagos-Inseln

Wer das große Glück hat, einmal die an sich bereits beeindruckenden Galapagos-Inseln bereisen zu können, sollte sich auch hier nach Kaffee erkunden. Weltweit verlassen die Inseln nur etwa 500 Säcke Kaffeebohnen, die wiederum überall als absolut rare Spezialität zu teuren Preisen gehandelt werden. Mit etwas Glück kann man vor Ort eine dieser Raritäten abgreifen – und das ganz besondere Aroma dieses Kaffees genießen, das durch das sehr spezielle Klima auf diesen paradiesischen Inseln ermöglicht wird.