Das Meer der Münchner: Urlaub am Starnberger See

starnberger see

Seitdem in dem gut 56 km² großen Gewässer 1886 der legendäre Märchenkönig Ludwig II. unter bis heute nie gänzlich geklärten Umständen ertrank, ist der Starnberger See 25 Kilometer von München weit über Bayern hinaus bekannt geworden. Noch immer erinnern eine Kapelle und ein Kreuz nahe der Unglücksstelle bei Berg am Ostufer des Sees an den Tod des exzentrischen Regenten.

Im frühen 9. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, diente der See bis zur besseren Anbindung an das Eisenbahnnetz gegen Ende des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich dem Fischfang. Neben dem zu dieser Zeit einsetzenden Tourismus spielt der Fischfang nach wie vor eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Die hier ansässigen Fischer besitzen ihre Rechte schon teilweise seit Hunderten von Jahren.

Besonders begehrt sind vor allem die Renken, Forellen und Saiblinge, die man auf den Höfen auch frisch oder geräuchert kaufen kann. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich der See zum beliebten Naherholungsgebiet vor allem der Münchner entwickelt. Im Zuge der besseren Vermarktung wurde der alte Name Würmsee schließlich 1962 durch die neue Bezeichnung Starnberger See ersetzt.

Baden mit fantastischer Fernsicht auf die Alpen

Speziell im heißen Hochsommer zieht es die Bewohner der bayerischen Landeshauptstadt wie auch diejenigen der umliegenden Gemeinden zum Baden an das bis zu maximal 130 Meter tiefe und deshalb auch bei hohen Temperaturen noch angenehm kühle Gewässer. Große gepflegte Badewiesen mit Badestegen und Grillplätzen sowie diverse Freibäder gibt es zum Beispiel bei Niederpöcking, Possenhofen, Ambach, St. Heinrich sowie in Bernried, Feldafing, Garatshausen, Seeshaupt und Starnberg.

Eine bei vielen Ausflüglern beliebte Freizeitaktivität ist auch eine Fahrt mit dem Rad auf der ca. 49 Kilometer langen Strecke rund um den See. Für Pausen stehen vielerorts Bänke und gemütliche Rastplätze mit toller Sicht auf das Wasser zur Verfügung. Wer die zauberhafte Landschaft lieber auf dem See statt an dessen Ufern genießen möchte, kann hierfür gut die zwischen April und Oktober verkehrenden Schiffe der Bayerischen Seenschifffahrt nutzen.

Die Anlegestellen befinden sich in Starnberg, Berg, Leoni, Possenhofen, Tutzing, Ammerland, Bernried, Ambach und Seeshaupt. Auch mit dem eigenen oder vor Ort ausgeliehenen Boot kann der See erkundet werden. Einlassrampen gibt es in Ambach, Ammerland und Tutzing.

Wassersport in allen Varianten und der See als Kulisse für die Traumhochzeit

Das Wasserskifahren auf dem See ist mit einem Mindestabstand von 700 Metern zum Ufer täglich jeweils zwischen 9.00 und 13.00 Uhr sowie 15.00 und 19.00 Uhr außerhalb der mit Schildern ausgewiesenen Laichschon-, Vogel- und Naturschutzgebiete erlaubt. Der Starnberger See ist auch ein ausgezeichnetes Tauchrevier, die wohl berühmteste Stelle ist die Allmannshauser Steilwand, die bis zu 70 Meter Tiefe abfällt.

Hier sollten sich jedoch nur wirklich erfahrene Taucher versuchen, da es in der Vergangenheit schon mehrfach zu tödlichen Unfällen kam. Neben den zahlreichen sportlichen Freizeitaktivitäten bieten der See und die Ufergemeinden aber auch viele sehenswerte Natur- und Kulturdenkmäler. Gerne besucht wird etwa die lediglich gut 2,5 Hektar große Roseninsel mit der Fähre ab Feldafing. In dem Kasino auf dem ganzjährig nur von einem Gärtner bewohnten Eiland heiraten im Sommer viele Ehepaare.

Naturfreunde schätzen auch den Lehrpfad samt 14 Stationen rund um das Leutstettener Moos. Eine Sammlung von Werken namhafter Expressionisten wie Erich Heckel und Emil Nolde sowie Ernst Ludwig Kirchner und Max Pechstein kann im 4.000 m² großen „Museum der Fantasie“ in Bernried besichtigt werden.