Corona-Krise: Wird sich die Reisebranche verändern?

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Reisen war lange Zeit für uns Europäer ein wichtiger Bestandteil unserer Freiheit und auch Individualität. Doch seit der Corona Krise hat sich vieles verändert. Dabei ist nicht einmal das Virus der schuldige, sondern viel eher die einzelnen Staaten, die ganze neue Gesetze erlassen haben, die unsere Reisefreiheit vielfach unter bestimmten Bedingungen einschränken können. Es reicht dazu schon aus, einen Virus als gefährlich zu klassifizieren. Genaue Nachweise dazu bedarf es nicht.

Wer also auf Reisen geht, hat auch immer ein gewisses Risiko. Breitet sich ein Virus aus, der von der Politik als gefährlich bezeichnet wird, kann der gesamte Reisemarkt wieder einbrechen und die Rückkehr ist keinesfalls so sicher.

Reisebüros am Ende

Viele Reisebüros leiden. Vor allem die Kleinen. Andernfalls muss man aber auch fairer weise sagen, das Reisebüro vor Ort hat natürlich den Lauf der Zeit verpasst. Schon vor Corona wurden Reisen überwiegend im Netz gebucht. Eine Beratung vor Ort hielten die meisten für nicht mehr erforderlich. Nun, in dem kommenden Virus-Jahrzehnt wird es ganz neue Herausforderungen geben. Momentan jammern und stöhnen Reiseanbieter, Gastrobetreiber und Hoteliers. Das ist auch gerechtfertigt. Doch nun sollte der Blick auf die Zukunft gerichtet werden und die sieht düster aus. Denn so wie es augenblicklich scheint, wird die Reisebranche nie wieder zu der guten alten Zeit zurückfinden.

Die Bedingungen haben sich geändert. Viele Unternehmen hoffen aber darauf, dass die alte Zeit zurückkommt. Das kann fatal sein. Immerhin sprechen einige ja schon von einem neuen Virus, der noch gefährlicher sein könnte. Das alleine reicht bereits aus, um viele Maßnahmen aufrecht zu halten. Dann kommt der Winter, neue Viren tauchen auf, so wie jedes Jahr.

Muss sich die Reisebranche neu erfinden?

Hier gibt es ein klares Ja. Denn überall sind neue Hygiene- und Infektionsschutzgesetze entstanden, die jederzeit aktiviert werden können. Die Reisebranche darf also nicht mehr auf die alten Zeiten hoffen, sondern muss das Konzept völlig neu überarbeiten. Dazu gibt es vielfältige Ansätze. Spezialreisen, Nischenangebote oder eben virtuelle Möglichkeiten, die vielleicht das kommende Jahrzehnt bestimmen könnten. Reisen muss nicht bedeuten, dass man in ein Flugzeug oder die Bahn steigt. Reisen könnte auch bedeuten, dass man die Karibik zu sich nach Hause holt.

Reisebranche schläft

Aktuell sieht es aber so aus, dass die Reisebranche schläft und einfach nur hofft, dass die alten Zeiten wieder kommen. Doch was passiert, wenn das noch Jahre dauern wird oder diese Zeiten überhaupt nicht wiederkommen? Die Pleite folgt. Früher oder später. Nur wenn jetzt sein Geschäftsmodell verändert oder erweitert, bleibt am Leben. Das gilt für kleine, aber auch für große Firmen. Die beliebtesten, rekordverdächtigen Touristenattraktionen werden sich wandeln, verschieben und vielleicht gewinnt die virtuelle Reise an viel größerer Bedeutung, als uns augenblicklich bewusst ist.

Vielleicht aber müssen wir den Begriff Reisen und Urlaub völlig neu definieren und für uns neu fassen, denn aktuell schaut es nicht wirklich gut aus.