Abendunterhaltung auf Reisen: So kommt keine Langeweile auf

Der Besuch eines Nachtmarkts zur abendlichen Unterhaltung bietet sich auch für Alleinreisende an. stock.adobe.com © twinsterphoto (DATEI-NR.: 134078180)

Reisen sind immer etwas Besonderes. Von der ersten Minute des Aufbruchs an, wo sich das Vorgefühl endlich in Erlösung durch das echte Erleben des Unterwegsseins auflöst, bis hin zur Rückkehr in die Heimat, ist eine Reise ein aufregender Trip im doppelten Sinne. Doch vielen Reisenden geht es so – egal, ob sie allein oder mit anderen unterwegs sind –, dass sie in den Abendstunden von einer merkwürdigen Melancholie gepackt werden.

Während sich vielleicht Einheimische bestens amüsieren und die Straßen unsicher machen, haben Reisende abends Hemmungen, am wilden Treiben teilzuhaben. Oder sie haben schlichtweg keine Ahnung, wo genau sich was erleben lässt. Schnell ist die Entscheidung getroffen, dann eben im Hotel oder Hostel zu bleiben und nichts zu unternehmen. Doch die daraus schnell entstehende Langeweile ist vermeidbar. Wir haben zehn Tipps für alle, die ein bisschen Motivation und Inspiration für die Abendunterhaltung auf Reisen brauchen.

1. Nacht-Touren durch die Stadt

Grundsätzlich lässt sich abends auf Reisen in Städten natürlich mehr erleben als irgendwo abgeschieden von jeglicher Zivilisation. Deshalb werden sich die ersten Tipps auch vorwiegend an alle richten, die sich im abendlich-städtischen Treiben langweilen oder einfach nicht wissen, was sie unternehmen sollen. Es bietet sich für einen kleinen Überblick über die Möglichkeiten am Abend oder in der frühen Nacht während eines Städteurlaubs an, einer Nacht-Tour beizuwohnen. In vielen Städten, vor allem in größeren Metropolen, werden solche Touren von verschiedenen Guides oder etwa auch Hotels angeboten. Manche der Touren wird man vielleicht auch unter dem Namen „Underground-Tour“ oder ähnlichen Begriffen finden.

Während einer Nachttour lernt man selbst, wenn man eine Stadt tagsüber schon ausgiebig erkundet hat, oft noch ganz andere Seiten bestimmter Viertel kennen. Manche Lokalitäten sind vielleicht erst abends oder nachts zugänglich, andere sind tagsüber kaum belebt, füllen sich aber in den Abendstunden. Und mit etwas Glück lernt man während einer Nachttour auch andere Reisende kennen, die dasselbe Ziel verfolgen wie man selbst.

2. An Meet-ups teilnehmen

Apropos Andere Reisende kennenlernen – Wer das gezielt tun möchte und schon vor dem Eintauchen in die Nacht gerne mit anderen unterwegs sein will, der kann Meet-ups besuchen. Hierbei handelt es sich ganz einfach um organisierte Treffen, bei denen Fremde sich treffen, um gemeinsam weitere Reiseerfahrungen zu sammeln. Meet-ups werden über die sozialen Medien, wie Facebook oder auch Messenger Dienste wie WhatsApp und Telegram (nach entsprechenden Gruppen suchen) organisiert. Außerdem gibt es gezielte Meet-up Websites und lokale Meet-up-Angebote, nach denen Ausschau gehalten werden sollte. Auch toll sind spezielle „Conversational Meetings“. Hier lernt man nicht nur neue Leute kennen, sondern kann bestenfalls auch die Fremdsprachenkenntnisse noch ein wenig verbessern.

3. Der Besuch in besonderen Restaurants

Egal, ob man allein oder mit anderen unterwegs ist, der Hunger am Abend wird in jedem Fall ein ständiger Reisebegleiter sein. Kaum in anderen Situationen ist dieser so groß, wie nach anstrengenden Reisetagen, die oft körperlich und geistig auslaugen und nach neuer Energie verlangen. Gerade in größeren Städten bietet es sich an, sich als Abendprogramm den Besuch eines besonderen Restaurants vorzunehmen. Damit ist nicht unbedingt gemeint, in Sterne-Restaurants essen zu gehen. Wer das Geld hat – warum nicht? Es geht aber vielmehr darum, eine kulinarische Erfahrung zu suchen, die man zuhause nicht findet.

  • Regionale Restaurants mit landes- oder gar lokaltypischer Küche,
  • kleine Imbisse, die nur Einheimische aufsuchen,
  • Geheimtipps in Sachen Restaurants und Cafés oder auch
  • Restaurants mit besonderem Standort und Ambiente,

danach gilt es zu suchen. Am besten fragt man hierfür besagte Einheimische um Rat. Wer ein paar Brocken der Landessprache spricht, hat übrigens meist bessere Chancen, einen authentischen und wohlgemeinten Tipp zu bekommen.

4. Einen Nachtmarkt entdecken

Kulinarische und diverse andere regionale Besonderheiten finden sich häufig auch auf speziellen Nachtmärkten. Gerade in asiatischen Ländern, wie Thailand oder Japan findet man Nachtmärkte häufig in größeren und mittelgroßen Städten. Wer abends in einer entsprechenden Stadt unterwegs ist, wird die Geräusche, Gerüche und Lichter schon von Weitem bemerken und sich mitunter wie von selbst dorthin gezogen fühlen. Denn Nachtmärkte haben eine ganz einzigartige Atmosphäre. Und obwohl dort mitunter keine Musik läuft, fühlt man sich beim Besuch eines solchen Marktes nicht selten so, als befinde man sich inmitten eines großen und besonderen Festes oder einer Open-Air-Party.

Denn auf Nachtmärkten herrscht in der Regel buntes und frohes Treiben. Alle sind aufgedreht, preisen ihre Waren an und unterhalten die Besucher – vor allem die Touristen. Wer auf der Suche nach authentischem Streetfood ist, findet außerdem auf Nachtmärkten meist genau das, was er sich vorstellt.

5. Bars und Clubs unsicher machen

Bars und Clubs unsicher machen – das macht im Urlaub immer am allermeisten Spaß! stock.adobe.com © maxbelchenko (DATEI-NR.: 468962603)

Die meisten werden sich denken, dass sich Bars und Clubs nur in der Gruppe unsicher machen lassen. Alleine Feiern gehen – Nein Danke! Aber warum eigentlich? Ist es nicht so, dass gerade beim Feiern, oft auch bedingt durch feuchtfröhliches Auflockern, die besten und lustigsten Kontakte entstehen? Dafür braucht es eigentlich keine Begleitung, die einem Sicherheit verleiht. Wir raten deshalb allen, die sich auf Reisen abends nach ein wenig Feierei sehnen, einfach ihren inneren Schweinehund zu überwinden und Bar oder Club nach Wunsch aufzusuchen.

Sollte sich bei einem Besuch der Lokalität erst einmal keine Möglichkeit ergeben, Kontakte zu knüpfen, kann sich immer an die Bar gesetzt werden. Viele, die allein unterwegs sind, werden sich hier schnell zusammenfinden. Oder man kommt bei einer Bestellung ins Gespräch. Und im Notfall kann immer noch mit Barkeeperin oder Barkeeper gequatscht werden. Vielleicht haben die ja noch einen guten Tipp parat.

6. Spielhallen und Casinos erkunden

Eine ähnliche Stimmung wie auf den erwähnten Nachtmärkten herrscht übrigens in etlichen Städten auch rund um und in Spielhallen und Casinos. Gerade in Japan und Südkorea erfreuen sich offene Spielhallen großer Beliebtheit. Doch auch in europäischen Städten finden sich, gerade in Club- und Vergnügungsvierteln inzwischen viele ähnliche Angebote. Neben Spielen, bei denen sich kleinere Preise gewinnen lassen, kann man sich hier auch einfach gegen andere Spielhallenbesucher in Videospielen messen oder Air-Hockey und Ähnliches spielen.

Wer sich lieber in klassischen Casino-Spielen, wie Poker oder Black Jack messen möchte, hat dafür auf Reisen ebenfalls die beste Möglichkeit. Gerade in anderen Ländern können die Sprachbarriere mitunter kulturelle Unterschiede bei Spielen, in denen es ums Bluffen geht, sogar von Vorteil sein. Mitunter können die Mitspielenden einen dann nämlich schlechter „lesen“. Für Tipps, welche Casinos wo am ehesten vielleicht auch für Einsteiger geeignet sind, wendet man sich am besten an die große Glücksspiel-Community. Hier kann sich mit anderen Interessierten ausgetauscht werden, es können Spieltipps geteilt und die besten Adressen verbreitet werden.

7. Mitreisende oder Fremde fragen

Unser siebter Tipp ist zugegebenermaßen kein konkreter Tipp, was abends auf Reisen unternommen werden kann und dennoch möchten wir ihn hier nicht aussparen. Was es zu sehen und zu erleben gibt, wissen nämlich vielleicht andere Mitreisende oder Fremde. Während Meet-ups trifft man vielleicht auf Leute, die zusammen mit einem einen tollen Abend haben möchten. Doch oft wissen die auch nicht, was genau man unternehmen kann. Dafür lohnt es sich oft, einfach Leute, die bereits unterwegs sind und ein Ziel zu haben scheinen, anzusprechen. Ganz häufig ergeben sich aus lockeren Gesprächen und Zusammentreffen auf der Straße tolle Geschichten – selbst, wenn nicht einmal Tipps für selbigen Abend dabei herausspringen.

8. Den Sonnenuntergang genießen

Ob in Städten oder irgendwo weit abseits der Zivilisation in der Natur: Sonnenuntergänge bleiben magisch, ganz egal, wie oft das Motiv für Postkarten, Romanzen oder Songs bereits genutzt wurde. Es gibt daher nichts Besseres, als sich an unverplanten Abenden auf Reisen ein schönes Plätzchen zu suchen und mit einem Bierchen oder einem leckeren Abendessen die ein, zwei Stunden zu genießen, in denen sich die Sonne hinter einen Berg, in einen See oder zwischen die Häuser einer Skyline senkt.

Zum Genuss eines Sonnenuntergangs braucht es nicht viel – ein kühler Drink im Sommer und die richtige Aussicht reichen völlig aus stock.adobe.com © marjan4782 (DATEI-NR.: 168199287)

9. Ein Kochabend wie kein anderer

Wo wir schon vom leckeren Abendessen gesprochen haben – Ja, auf Reisen kann Kochen durchaus eine sinnvolle und spaßige Abendbeschäftigung sein. Sowohl in einem Ferienhaus mit großer Küche und gutem Equipment, als auch im Freien beim Campen mit provisorisch gebautem Besteck und Kochgeschirr kann der Kochabend etwas Besonderes werden. Dafür überlegt man sich am besten Gerichte, die man immer schon einmal ausprobieren wollte, sich aber bislang nie zu kochen getraut hat. Oder man macht Stockbrotteig selbst und nimmt diesen schon mit auf den Campingausflug für den besonderen Lagerfeuerabend. Es gibt etliche Möglichkeiten, ein Kocherlebnis besonders zu machen. Und wo ist schon so viel Zeit dafür, wie im Urlaub?

10. Filme, Bücher und Hörbücher

Wer auf Reisen allein ist und wem nicht nach Gesellschaft, aber dennoch abendlicher Unterhaltung ist oder wer mit anderen gemeinsam etwas Ruhigeres angehen möchte, der kann auch einfach ein lokales Kino besuchen. Gerade die größeren Kinos bieten in der Regel auch einige Filme im Originalton (der oft englisch ist) oder mit englischen Untertiteln an. Wer also des englischen mächtig ist, kann beinahe überall auf der Welt Kinofilme genießen. Alternativ kann dank des Internets natürlich auch einfach ein kleiner Filmabend vom Hotelbett aus auf dem Laptop oder Tablet genossen werden.

Wem das zu langweilig ist, weil er Filme und Serien auch zuhause abends immer schon hat, der kann mal wieder ein richtig gutes Buch zur Hand nehmen oder sich ein Hörbuch anhören. Auch hier gilt: Wo hat man mehr Zeit und freien Kopf, sich auf ein literarisches Werk mal wieder so richtig einzulassen? Diese Chance gibt es vor allem bei jeder Reise!