Reisetipp: Die weltweit exklusivsten Kaffeesorten erkunden

Nach den Finnen sind Amerikaner, Brasilianer und Deutsche die weltweiten Spitzenreiter beim Kaffeeverbrauch. Im Vergleich zu anderen Handelsgütern nimmt der Kaffeehandel gleich nach Erdöl den zweiten globalen Rang ein. Kapseln, Pulver oder Pads sind auf dem Markt. Manche Kaffeesorten sind pro Kilogramm so teuer wie ein deutsches Monatsgehalt. Aber erst durch die geeignete Zubereitung wird daraus das Lieblingsgetränk und der unverzichtbare „Startpilot“ am Frühstückstisch.

Teure Kaffeesorten und das Besondere daran

  • Das weltweit teuerste Kaffeearoma des Kopi Luwak entsteht erst im Magen indonesischer Schleichkatzen. Die Ernte ist unappetitlich, das Geschmacksergebnis unter Kaffeeliebhabern allerdings begehrt. Bis zu 1.200 Euro zahlen diese für ein einziges Kilogramm der Spezialität.
  • Die seltene Green Tipped Bourbon Arabica Kaffeebohne gibt dem St. Helena Kaffee sein nussiges Aroma mit einem Hauch von Schokolade, Mandel und scharfen Gewürzen. Nur auf der Insel St. Helena werden die wenigen Bohnen angebaut. Wer sich diesen Genuss gönnen möchte, zahlt 140 Euro für ein Kilogramm.
  • Was Elefanten in Thailand und auf den Malediven ausscheiden, picken Kaffeebauern aus deren Dung. Das Erzeugnis sind die unverdauten, von Magenenzymen veränderten Kaffeebohnen des Black Ivory Coffee. Der hohe Kilopreis von rund 850 Euro ist auch dem Anbaugebiet geschuldet. Die Kaffeebohnen werden nur in nordthailändischen und maledivischen Höhenlagen von 1.500 Metern geerntet.
  • Big Island ist der fruchtbare Vulkanboden, auf dem die Bohnen für den begehrten Kona aus Hawaii gedeihen. Die Reifebedingungen sind mit gleichmäßigen 29 Grad Celsius optimal. Der hohe Kilopreis von 120 Euro wird von den kleinen Familienbetrieben gehalten, weil sie nur einen bis drei Hektar Anbaufläche pro Farm bewirtschaften.
  • Hoch in den gleichnamigen Bergen reifen die edlen Kaffeebohnen des Jamaica Blue Mountain heran. In Höhenlagen von 1.800 Metern herrscht beinahe durchgehend Nebel. Dadurch verlängert sich der Reifeprozess deutlich im Vergleich zu anderen Arabica-Bohnen. Kaffeekenner zahlen leicht 150 Euro für ein Kilogramm.

Am besten frisch: So schmeckt jede Tasse Kaffee wie frisch gemahlen

Das Aroma der Kaffeebohne ist flüchtig. Durch den Luftaustausch verströmt es binnen weniger Stunden bis Tage. Dagegen haben sich die Hersteller von Küchengeräten einiges einfallen lassen. Für Vieltrinker gibt es beispielsweise Kaffeevollautomaten, die mit ganzen Bohnen statt mit Pulver bestückt sind. Aus einem aromadichten Vorratsbehälter werden per Knopfdruck die einzelnen Portionen direkt vor dem Aufbrühen gemahlen.

Für normal große, sehr große Haushalte oder die Gastronomie ist eine solche Frischhaltevariante ideal. Doch es gibt viele Kaffeegenießer, die nur eine oder zwei Tassen Kaffee täglich trinken. Bei ihnen würden die Bohnen trotz Aromaverschluss allmählich an Geschmack verlieren. Für einzelne Portionsentnahmen sind daher Kaffeepadmaschinen praktischer. Das gemahlene Kaffeepulver ist hierfür in kleinen Kissen, den Pads, abgepackt. Zum Kochen wird das Pad eingelegt und die Maschine gestartet.

Entsprechende Vorratsbehälter für Kaffeepads bewahren inzwischen das Aroma des noch nicht benötigten Pulvers. Weniger umweltfreundlich, aber für die Zubereitung von Einzelportionen ebenfalls beliebt, sind Kaffeekapselmaschinen. Sie funktionieren ähnlich wie Padmaschinen. Allerdings sind die Kaffeeportionen nicht in einem Vlies eingelegt, sondern in Kapseln abgefüllt.

So begann die weltweite Genießergeschichte des Kaffees

Die Entdeckung der anregenden Wirkung des Kaffees ist laut der Legende einem Ziegenhirten zu verdanken. Seine Ziegen fraßen rote Kaffeekirschen und waren anschließend deutlich munterer als gewöhnlich. Die Kaffeepflanze lässt sich ihrem Ursprung nach sicher nach Äthiopien zurückverfolgen. Verschriftlicht ist die Entdeckung aus der Zeit um 900 n. Christus. Doch zunächst tranken die Menschen lediglich einen Tee, in welchen die Blätter und Trockenkirschen gegeben wurden.

Die Tradition des Kaffeeröstens und -aufbrühens entstand erst, als das Gewächs über arabische Länder in den Orient und vor allem in die Türkei gelangte. In dortigen Kaffeehäusern gehört die Tasse Kaffee bis heute zum Standardgetränk bei Verhandlungen und unterhaltsamen Treffen. Nach Europa brachten Touristen die Köstlichkeit erst im 17. Jahrhundert. Bis heute wird Kaffee vor allem in Hochlagen tropischer und subtropischer Länder angebaut.

Äthiopien und Kolumbien gehören zu den Großproduzenten weltweit. Inzwischen werden manche Kaffeekirschen behandelt wie die feinsten Trauben bei der Weinlese. Damit wandelt sich der Umgang mit Kaffee von der einstigen Ware für den Massenmarkt allmählich zum Gourmet-Kult mit zahlreichen Neuerfindungen bei der Mischung der Bohnen und der Zubereitung von Kaffeespezialitäten.

Beliebte Kaffeesorten nach ihrer Zubereitung

Außer grünem Kaffee, Flavored Coffee, türkischem Mokka oder süßem Eiskaffee sind dies die am häufigsten zubereiteten Kaffeesorten:

  • Klassischer Kaffee wird mit kochendem Wasser aufgebrüht. Dies kann von Hand im Porzellanfilter oder automatisch im Kaffeevollautomaten, der Pad- oder Kapselmaschine erfolgen.
  • Cappuccino ist wegen seines feinen Schaums und der aufgeschäumten Milch (gerne auch mit Schokostreusseln oder Kakao beliebt.
  • Milchkaffee wird für einen milderen Genuss mit unterschiedlichen Anteilen an Milch zubereitet. Bekannteste Kreationen sind der Kaffee Melange, Café au Lait oder Kaffee verkehrt.
  • Latte Macchiato ist in der Tat optisch gefleckte Milch. Die Kunst besteht darin, Kaffee und Milchschaum so in ein Glas zu bringen, dass sich beides zunächst nicht komplett vermischt.
  • Espresso haben die Italiener als besonders starkes Kaffeegetränk entwickelt. Er wird pur getrunken, gesüßt oder mit Grappa zum Caffé Coretto verfeinert.

Fazit

Kaffeebohnen werden inzwischen weltweit wie erlesene Weintrauben gehandelt. Die teuersten Kaffeesorten können dabei über 100 oder gar 1.000 Euro pro Kilogramm kosten. Zum aromatischen Heißgetränk werden heutige Kaffeespezialitäten erst durch die jeweilige Zubereitung.